Vereinsjahr 2018 Bericht der Präsidentin

 

 

 

Liebe Spenderin, Lieber Spender, Geschätzte Mitglieder

  

Im Frühjahr 2018 konnte Jolanda Knecht, welche die Vereinsarbeit in Kinshasa vor Ort betreut, bereits ihren 5 jährigen Aufenthalt in Afrika feiern. Erfreulicherweise hat Jolanda ihr Engage-ment um weitere zwei Jahre verlängert, was für die Vereinsarbeit natürlich komfortabel ist.

  

Wenn ich zurückblicke auf die 7 ½ Jahre seit der Vereinsgründung, so bin ich wirklich tief berührt, wie viel wir seither gemeinsam erreichen konnten. Wir haben Fr. 235‘000 Spenden-gelder und Fr. 6‘400 Mitgliederbeiträge einnehmen können. Fr. 182‘300 haben wir in die Projekte investiert und nur Fr. 5‘450 für die Vereinsnebenkosten verbraucht. 2018 war insbesondere gegen das Jahresende hin eher schwierig zu bewältigen. So war der Kontakt aufgrund der anstehenden und danach stattfindenden Wahlen zeitweise gar nicht möglich. Und natürlich haben wir uns auch Sorgen um das Wohl und die Sicherheit der Menschen im Kongo gemacht.

  

2018 konnten wir Fr. 32‘700 Spendengelder und Fr. 850 Mitgliederbeiträge einnehmen. Wir sind sehr zufrieden, dass wir erneut keine Spendengelder für die Administration aufwenden mussten und die bescheidenen Vereinsnebenkosten von rund Fr. 725 über die Mitglieder-beiträge finanziert werden konnten. Aus finanzieller Sicht haben wir in diesem Jahr rund Fr. 12‘600 weniger ausgegeben als eingenommen. Insbesondere haben wir die Löhne für die Schule VCDI nur im Sommer übernommen. Sehr erfreulich ist, dass wiederum fast die gesamten Gelder, die an Kioskbetreiber gingen, auch an den Verein zurückflossen.

  

Die von Jolanda geprüften Anfragen, können wir jeweils im Vorstand besprechen und den Empfehlungen von Jolanda Folge leisten. Sie leitet uns alle Anfragen weiter und verfasst dazu ihre Empfehlung aufgrund ihrer Abklärungen. Wir sind sehr froh, dass Jolanda dies in ihrer Freizeit so gut und zuverlässig erledigt.

  

Aktivitäten in der Schweiz

  

Vor den Sommerferien habe ich wieder Lektionen mit den Unti-Schülern von Morena Spano gestaltet. Ich konnte ihnen das Leben eines Kindes im Kongo näher bringen. Ein besonders schöner Moment war, als ein Schüler aufstand, in seiner Hosentasche Geld zusammenklaubte und mir spontan Fr. 1.80 für die Kinder in Kinshasa übergab.

  

Im Sommer war Jolanda und Marie-Thérèse (Schule VCDI) wieder in der Schweiz. In Wetzikon und Winterthur fand je ein Abend statt, an welchem Jolanda vielen Interessierten von den Projekten im Kongo erzählte und Bilder zeigte. Schön war auch, dass Pater Jean Pierre und Marie-Thérèse ebenfalls anwesend waren.

  

Im September besuchte der Verein vier Gottesdienste in Gähwil, Müselbach, Kirchberg und Bazenheid. In jedem Gottesdienst durfte ich die Arbeit des Vereins vorstellen. Neu wird der Verein nämlich als Pfarreiprojekt von der ganzen Seelsorgeeinheit unterstützt. Die vorbereiten-den Treffen und die Begegnungen bei den Gottesdiensten waren sehr schön und wir durften viel Wohlwollen entgegennehmen. Danke an Morena für die Begleitung an die Samstags-gottesdienste und ganz herzlichen Dank an Catharina für die Unterstützung in Bazenheid an unserem CongoSolidar Apérotisch. In Bazenheid konnte ich zudem noch die beiden Stoffpüppchen und die Zeichnungen übergeben, die die Kinder aus Kinshasa für die Kids aus Bazenheid gebastelt hatten.

  

Im November besuchte ich die Klasse meiner Tochter an der KZO. Die Schüler und Schülerinnen haben das Buch „Mein Weg vom Kongo nach Europa“ von Emmanuel Mbolela gelesen. Der Autor besuchte die Klasse für eine Lesung und hat seine Flucht mit Bildern und persönlichen Erlebnissen erzählt. Ich durfte ebenfalls teilnehmen. Die Klasse war tief berührt und wir konnten jetzt mit CongoSolidar einen Austausch in die Wege leiten. Dieser startet voraussichtlich im März 2019 mit Whatsapp und Facebook. Jedem der 26 Schüler aus Wetzikon, wurde ein Schüler aus Kinshasa zugeteilt. Wir sind gespannt, denn die Wetziker möchten Geld für Bücher und Mikroskope sammeln, damit die Schüler in Kinshasa dieses Material erhalten können.

  

Im Dezember wurde ich zum Weihnachtsspiel nach Winterthur eingeladen. Ich durfte im Anschluss einige Worte an die Menschen im Saal richten und die Kollekte wurde für unseren Verein aufgenommen.   

  

Projekte im Kongo

  

Schule VCDI: Das Schuljahr wurde wieder sehr gut besucht. Die Schule ist grundsätzlich in einem guten Zustand, doch ist sie finanziell zu stark abhängig von uns. Wir haben bereits mehrfach Änderungen angesprochen, die in der Schule umgesetzt werden sollen, damit die Abhängigkeit reduziert werden kann. Bisher flossen die Vorschläge wenig ein und so haben wir im Vorstand entschieden, etwas mehr Druck aufzubauen. Wir haben der Schulleitung mitgeteilt, dass wir die Dezemberlöhne nur übernehmen können, wenn wir sehen, dass sie bestrebt sind, Vorkehrungen zu treffen, die die Schule etwas aus der Abhängigkeit bringt. So haben wir für den Dezember gar keine Lohnanfrage erhalten.

  

Schule Mongafula: Leider sind hier die Verhältnisse für uns immer noch zu unklar und wir haben uns entschieden, diesem Schulprojekt keine Gelder mehr zuzusprechen. Die für diese Schule bereits produzierten Schulbänke, wurden nun in die Schule Giovanni Santolini gebracht. Die Bilder aus dieser Schule haben wir erhalten und die Verantwortlichen haben sich bei uns für die unklare Kommunikation entschuldigt, sowie die unklaren Vorgänge der vergangenen Jahre geschildert. Wir sind froh, dass wir umgehend zurückhaltend waren mit Investitionen, als wir erfahren haben, dass es einen Streit um die Landgrenze gibt.     

   

Kioske/Verkaufsstände: In diesem Jahr haben wir Maman Albertine und das Ehepaar Marcel K. unterstützt. Von US$ 250 die wir gegeben haben, sind US$ 234 wieder an uns zurück bezahlt worden. Das ist wirklich sehr schön. Dieser Projektbereich ist sehr erfolgreich, doch benötigt er auch sehr viele Ressourcen für eine gute Abklärung.   

  

Studenten: Im Jahr 2018 haben wir 25 junge Menschen in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium unterschützt. Durchschnittlich mit rund Fr. 500.00. Wir haben uns entschieden, nur noch sehr zurückhaltend neue Studenten aufzunehmen. Die Betreuung benötigt viel Zeit und wir möchten insbesondere vermeiden, dass zu viele Studiengänge über das Ende von Jolandas Aufenthalt in Kinshasa hinauslaufen werden. Denn noch ist nicht klar, was im Frühjahr 2020 sein wird. Zwar kann sich Eli inzwischen um verschiedene Abklärungen kümmern, doch sind die Zusagen an Studierende oft eine Verpflichtung für den Verein von 3 – 5 Jahren. Darum soll es langfristig finanzierbar und die Betreuung muss über das Frühjahr 2020 gesichert sein. Wir haben auch entschieden, dass wir die Studiengänge nur noch finanzieren, wenn die Institution für uns als gut beurteilt wird. Jolanda hat im Sommer ein Treffen der unterstützten Studierenden organisiert. Dieses wurde rege genutzt und sehr geschätzt. Aus diesem Treffen sind Bilder sowie kurze Vorstellungsvideos entstanden, die ich euch anlässlich der Versammlung zeigen werde. 

  

Mbudi Libiki: Hier konnte im Sommer 2018 endlich das letzte fehlende Landpapier beglaubigt werden. Dies hat zwar nochmals total rund Fr. 1‘100 gekostet, doch war dieser Schritt sehr wichtig. Die Gegend wo sich das Land befindet, wird immer attraktiver und umso wichtiger war es, hier den letzten Eintrag in den offiziellen Registern zu veranlassen. Wir sind dankbar, dass Eli dies für uns erledigt hat. Wir hatten ihn über lange Zeit in seinem Studium unterstützt und nun hat er uns mit seiner freiwilligen Arbeit diesen Eintrag gesichert. Wir mussten ihm nur die Spesen entschädigen.  

  

Menschen mit Beeinträchtigungen: Wir konnten zwei Menschen mit Beeinträchtigungen helfen. Einerseits mit dem Kauf von Spezialfahrrädern und andererseits mit der Suche einer Unterkunft und Ausbildungsmöglichkeit. Leider ist Papa Monsanto inzwischen verstorben, doch sind wir froh, dass er durch unsere Hilfe noch einige gute Monate hatte.

   

Danke

 

Ein herzliches Dankeschön an alle Spender und Mitglieder. Ihr macht es möglich, dass der Verein einigen Menschen im Kongo ein besseres Leben schenken kann. Es ist eine kleine Verbesserung im Hinblick auf die grosse Armut, aber es ist eine grosse Verbesserung für die Menschen, die unsere Hilfe erhalten. Gemeinsam haben wir schon viel erreicht und ich bin voller Tatendrang, auch im Jahr 2019 wieder einen tollen Einsatz zu leisten.    

         

Wetzikon, 9.3.2019 Madeleine Brun