Vereinsjahr 2016 Bericht der Präsidentin

 

Liebe Spenderin, Lieber Spender, Geschätzte Mitglieder

 

Schon wieder ist ein Jahr um und ich nehme mir die Zeit das Vereinsjahr 2016 Revue passieren zu lassen und zu Papier zu bringen. Auch in diesem Jahr konnten wir die Lebensumstände vieler Menschen im Kongo verbessern und dabei grosse Momente der Freude erleben. Mit Aktivitäten in der Schweiz war es 2016 etwas ruhig. Gerne würden wir hier mehr anbieten und die Projekte und das Leben im Kongo Schulklassen oder Interessierten näher bringen.2016 konnten wir fast Fr. 33‘400.00 Spendengelder und Fr. 900.00 Mitgliederbeiträge einnehmen. Wir sind sehr zufrieden, dass wir erneut keine Spendengelder für die Administration aufwenden mussten und die bescheidenen Vereinsnebenkosten von knapp Fr. 650.00 über die Mitgliederbeiträge finanziert werden konnten. Wir sind sehr dankbar, dass Jolanda Knecht alle Anfragen vor Ort sorgfältig prüfen kann und die Projekte regelmässig begleitet und deren Fortschritte kontrolliert. Sie wird von Felicienne inzwischen gut unterstützt. Sehr zu unserer Freude hat Felicienne angeboten, ihre Tätigkeiten ohne Entschädigung als Freiwillige zu leisten. Erfreulich ist sicher auch, dass erstmals in unserer Vereinsgeschichte auch Gelder die wir für Kleinkredite übergeben haben, zurückgeflossen sind. Zwar ist dies noch im kleinen Rahmen geschehen, aber immerhin haben es einige geschafft, etwas Geld auf die Seite zu legen um weitere Projekte zu ermöglichen. Normalerweise leben die Menschen so knapp, dass eine Krankheit oder ein Todesfall in der Familie das wenige übrige Geld, dass für die Rückzahlung hätte dienen können, wieder ausgeben müssen. Wir sind uns bewusst, dass die Kredite vielmehr Gaben „à fond perdu“ sind und freuen uns umso mehr, wenn es mit einer Rückzahlungsrate klappt. Hier wird uns künftig insbesondere Felicienne mehr unterstützen können.

 

Aktivitäten in der Schweiz

Anlässlich ihres Heimaturlaubes hat Jolanda in Wetzikon und Winterthur zwei Anlässe organisiert und von ihren Erlebnissen in Kinshasa berichtet. Am Anlass in Wetzikon konnte auch die Schulleiterin von VCDI Marie-Thérèse Tilimbini mit dabei sein. Es war sehr eindrücklich die vielen Berichte von Jolanda zu hören und die farbenprächtigen Bilder auf uns wirken zu lassen. Selbstverständlich haben wir den Urlaub von Jolanda für einen ausführlichen Austausch genutzt.

 

Veränderungen im Vorstand

Elisabeth hat ihren Rücktritt aus dem Vorstand des Vereins angekündigt. Sie möchte sich künftig neu orientieren, dem Verein aber auf jeden Fall als Mitglied treu bleiben. Wir freuen uns, dass wir mit Morena Spano an der Mitgliederversammlung eine sehr geeignete Kandidatin zur Wahl vorschlagen können. Morena ist seit Vereinsgründung ein treues und engagiertes Mitglied und hat insbesondere für Kinder ein grosses Herz.

 

Abschied

Im Dezember mussten wir sehr unerwartet von Myrta Knecht Abschied nehmen. Sie war ein Gründungsmitglied und mit viel Freude dabei. Sie hat den von ihrer Tochter Jolanda gegründeten Verein stets unterstützt. Der schöne und eindrückliche Abschieds-gottesdienst von Myrta Knecht spiegelte nicht nur eine liebende Ehefrau, Mutter und Grossmutter, sondern auch eine starke, mutige und humorvolle Frau, die ein grosses Herz für ihre Mitmenschen und insbesondere Menschen in grosser Not hatte. Sie hat mit eindrücklichen Leitsätzen Mut und Trost gespendet und mit aktiven Taten das Leben vieler Menschen verändert. Durch die Trauerspenden, die für den Verein CongoSolidar aufgenommen wurden, wird sie noch über ihren Tod hinaus das Leben vieler Menschen verändern.

 

Projekte im Kongo

Schule VCDI: Im vergangenen Schuljahr besuchten 560 Schüler/innen den Unterricht. Es wurden 3 Kindergartenklassen und je eine 1. bis 12. Klasse mit 3 Fachrichtungen ab der 10. Klasse geführt. Erfreulicherweise haben alle Abschlussklässler/innen die einheitliche Schluss-prüfung bestanden. Schön ist auch, dass die Schulleitung gute Fortschritte macht. Für die Lehrer wurden Pulte und Stühle angeschafft sowie die Pissoir-Anlage für die Buben in Betrieb genommen. Durch die Übernahme von Schulgeldern respektive Lohnkosten durch den Verein CongoSolidar konnte ein konstant guter Schulbetrieb geführt werden.

Schule Mongafula: Der Streit um den Landbesitz dauert leider noch an. Es gilt abzuwarten. Wir haben ein Bestätigungsschreiben erhalten, in welchem unsere erste Überweisung für die Schulbänke sowie unsere Zusage eines weiteren Betrages für die sanitären Anlagen festgehalten wird. Das Geld ist vorläufig bei uns für die Schule Mongafula reserviert.

CAPS: Jolanda konnte das Projekt im Landesinneren diesen Sommer besuchen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der zweite 6 monatige Ausbildungslehrgang mit 10 Teilnehmern begonnen. Es wurden handbetriebene Nähmaschinen sowie 2 Stickerei-Maschinen gekauft. Diese können auch ohne Strom benutzt werden. In der Ausbildungsstätte werden auch Nähaufträge durchgeführt. Die Erträge daraus ermöglichen die Materialbeschaffung für die Kurse. Somit ist die Kursdurchführung fast selbsttragend. Praktikantinnen Hotelfach: Jolanda hatte aus einer weiteren Schule mit Hotelfachrichtung Praktikantinnen in ihrem Betrieb. Die Zusammenarbeit war sehr spannend und die Teilnehmer sehr motiviert. Aufgrund der ungeklärten Versicherungsfrage, blieb es leider beim einmaligen Praktikum. Trotzdem wird Jolanda in Kontakt mit der Schule bleiben und vielleicht könnte hier ein neues Projekt im Bereich der Berufsbildung entstehen. Alle Schüler/innen hatten einen sehr guten und gepflegten Umgang, auch wenn die Schule selbst von der Örtlichkeit her einen äusserst bescheidenen Eindruck machte.

Studenten/Kioske: Dieser Zweig funktioniert sehr gut und die Kioske sind sehr nachhaltig. Mit der Unterstützung durch Felicienne bei der Betreuung der Studenten und Kioske klappt es inzwischen recht gut. In diesem Jahr konnten erstmals Ratenrückzahlungen von gewährten Kleinkrediten verbucht werden. Felicienne wird hier künftig noch mehr das Augenmerk auf die Rückzahlungen legen. Die Vergabe von Kleinkrediten soll mit bescheidenen Rückzahlungen verbindlich sein. Auch die Studenten müssen einen Teil ihrer Kosten für die Ausbildung durch Eigeninitiative aufbringen und erhalten von uns nur die fehlenden Beträge.

Mbudi Libiki: Alexi und Papa Janga sind immer noch mit viel Elan dabei und produzieren Salben. Alexi würde sehr gerne mit Artemisia arbeiten, doch die Menge, um welche er sich neben seiner Tätigkeit als Lehrer kümmern kann ist bescheiden. Auf dem Land wird von benachbarten Frauen fleissig Gemüse und Obst gepflanzt. Es ist wichtig, dass auf dem Land immer etwas Aktivität ist und es nicht als Niemandsland betrachtet wird. Es fehlt an geeigneten Freiwilligen die zuerst das Wissen über Artemisia erarbeiten und danach ihr Engagement einbringen können. Das Projekt Mbudi Libiki liegt daher eher auf Eis. Das Grundstück hat aber stark an Wert gewonnen und könnte in Zukunft auch Bauland für Häuser oder eine Schule sein. Es macht also Sinn, dass Land zu behalten. Für diesen Projektbereich haben wir 2016 keine Ausgaben getätigt. Alles was auf dem Land investiert wurde, konnte erwirtschaftet werden.

 

Vereinsvermögen

Zum Jahresende konnten nicht mehr alle bereits abgeklärten oder angedachten Projekte in Angriff genommen werden. Der unerwartete Hinschied von Myrta Knecht und der damit verbundene Aufenthalt von Jolanda in der Schweiz hatte Verzögerungen zur Folge. Wir konnten dafür kurz vor Jahresende bei einem persönlichen Austausch bereits die Ideen und Anfragen für das Jahr 2017 besprechen. Wir sind nun voller Tatendrang und freuen uns auf ein erfolgreiches Vereinsjahr mit vielen Projekten zum Umsetzen.

 

Dank

Ich möchte meinen herzlichen Dank an alle richten, die zum grossen Gelingen unseres kleinen Vereins beitragen. Sei dies durch finanzielle, ideelle oder ganz praktische Hilfe.

 

Wetzikon, 10.2.2017 Madeleine Brun, Präsidentin