Vereinsjahr 2017 Bericht der Präsidentin

 

Die Zeit vergeht wie im Flug. Jetzt ist Jolanda schon mehrere Jahre in Kinshasa und ich setze mich hin und lasse das Jahr 2017 aus meiner „entfernten Sicht“ Revue passieren. Vieles ist aufgrund der Entfernung sehr weit weg und doch fühle ich mich durch Telefonate, Facetime, Whatsapp, Mailkontakte, Besuche in der Schweiz und den Berichten von Mitgliedern die Jolanda in Kinshasa besucht haben, oft sehr nahe an den Projekten.

 

2017 konnten wir fast Fr. 34‘400.00 Spendengelder und Fr. 950.00 Mitgliederbeiträge einnehmen. Wir sind sehr zufrieden, dass wir erneut keine Spendengelder für die Administration aufwenden mussten und die bescheidenen Vereinsnebenkosten von Fr. 840.00 über die Mitgliederbeiträge finanziert werden konnten. Aus finanzieller Sicht haben wir in diesem Jahr rund Fr. 2‘800.00 mehr ausgegeben als eingenommen. Dies ist aufgrund des Vereinsvermögens kein Problem. Sehr erfreulich ist, dass einige Kioskbetreiber ihr Startkapital mindestens teilweise in Raten zurückzahlen konnten.

 

Wie jedes Jahr prüft Jolanda alle Anfragen sehr sorgfältig. Auch ist sie besorgt, dass die Spendengelder nachhaltig eingesetzt werden. Félicienne hat Jolanda in verschiedenen Bereichen unterstützt. Für diesen Einsatz sind uns nur sehr geringe Kosten für den Transport entstanden. Ihre Einsatzzeit hat Félicienne geschenkt.

 

Aktivitäten in der Schweiz

Jolanda war 2017 noch in den ersten Januartagen in der Schweiz und ist dann im Dezember 2017 wieder für den Heimaturlaub gekommen. Wir konnten uns treffen und auch eine Vorstandssitzung in ihrer Anwesenheit durchführen, was sehr wertvoll war. 

Im Sommer habe ich während 3 Lektionen bei den Unti-Schülern von Morena Spano vorbeigeschaut und ihnen das Leben eines Kindes im Kongo näher gebracht. Diese Erfahrung war für mich, aber auch für die Kinder sehr wertvoll. Sie waren sehr interessiert und haben gut mitgemacht.

Im September wurde ich zum Friedensgottesdienst nach Bazenheid eingeladen. Es war ein sehr eindrücklicher und festlicher Gottesdienst mit anschliessendem Beisammensein im Pfarreizentrum. Die Kinder haben während des Gottesdienstes fleissig gebastelt und die kreativen Werke anschliessend zu Gunsten von CongoSolidar verkauft.

 

Projekte im Kongo 

Schule VCDI: Das Schuljahr wurde sehr gut besucht. Zwar gab es wegen der politischen Unruhen immer wieder unsichere Zeiten oder auch Tage, an denen die Schule ihre Tore nicht öffnen konnte. Das geplante Schulzimmer wurde gebaut, die Treppe ins OG erneuert und Schulbänke ersetzt. Inzwischen ist die Schule wirklich in einem baulich vorbildlichen Zustand. Catharina Siegenthaler war insgesamt 6 Monate im Kongo und hat viel Zeit in der Schule verbracht. Sie wird euch an der Versammlung von ihren Erlebnissen berichten. 

Schule Mongafula: Der Streit um den Landbesitz konnte endlich geklärt werden und im Jahr 2018 können die gesprochenen Gelder nun umgesetzt werden. Wir freuen uns, dass die Schule dank unserer Unterstützung bald sanitäre Anlagen haben wird.     

CAPS: Wir konnten in den Maschinenpark für die Schreinerausbildungen investieren. Derzeit warten wir noch auf einen ersten Bericht sowie auf das Bildmaterial. Der Initiator des Projektes ist aber sehr zuverlässig und wir freuen uns auf seine Rückmeldung. 

Kioske/Verkaufsstände: Die Kiosk- und Standbesitzer sind gut unterwegs und konnten erfreuliche Rückzahlungen tätigen. Nicht alle haben aber die massive Inflation gut gemeistert. Teilweise sind die Kosten für die Wiederanschaffung der verkauften Artikel innert Wochenfrist so massiv angestiegen, dass Verluste hingenommen werden mussten oder das Sortiment nicht mehr so umfangreich bestückt werden konnte. Jolanda hat mir von der noch nie dagewesenen rasanten Inflation erzählt und leider auch von der Tatsache, dass nicht alle diese Zeit erfolgreich meistern konnten. 

Studenten: Im Jahr 2017 haben wir 24 junge Menschen in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium unterschützt. Durchschnittlich mit rund Fr. 400.00. Manche benötigen nur das Geld für die Einschreibegebühr, andere straucheln fast über die Prüfungsgebühren oder die Anschaffung von Schulmaterial. Oft übernehmen wir aber auch einen fehlenden Teil der Studiengebühren. Die Studenten sind sehr ambitioniert und schliessen ihre Ausbildungen gut ab oder bestehen ihre Zwischenprüfungen erfolgreich. Stolz präsentieren sie ihre Abschlussarbeiten oder erstellen sogar einen Studienbericht zuhanden von CongoSolidar. 

Mbudi Libiki: Hier wird nach wie vor Artemisia gepflanzt und geerntet. Doch wird das Grundstück auch für Gemüse- und Früchteanbau verwendet. Die Schwierigkeit liegt wirklich auch in der Tatsache, dass das Grundstück etwas abgelegen ist und die Menschen im Kongo genügend Schwierigkeiten haben ihr tägliches Leben zu meistern. Freiwilligenarbeit ist somit oft nicht zu bewältigen. Trotzdem läuft die Bewirtschaftung des Grundstückes kostendeckend. Im Jahr 2018 möchten wir noch eine notarielle Urkunde für das Grundstück erwerben. Im Kongo gibt es 2 Arten von Besitzurkunden und die zweite Urkunde fehlt uns noch. Bisher haben wir diese Eintragung aus Kostengründen noch nicht beantragt.

 

Danke

Ich möchte meinen herzlichen Dank an alle richten, die zum grossen Gelingen unseres kleinen Vereins beitragen. Sei dies durch finanzielle, ideelle oder ganz praktische Hilfe.                                                                              Wetzikon, 20.3.2018 Madeleine Brun